Betrügerische Kassierin im Tabakladen unterschlägt 100.000 Euro
Einzelhandel oftmals arglos
Schäden in Milliardenhöhe
100.0000 Euro Schaden im Tabak- und Lottoladen
Das Beispiel eines kleines Tabakwarengeschäft mit Lottoannahme und BVG-Fahrscheinverkauf mitten in Berlin. Die Betriebsinhaber – ein älteres Ehepaar – führen den Laden seit 25 Jahren mit zwei Angestellten. Sie vertrauen ihren Mitarbeitern voll und ganz – bis der Sohn, der im Geschäft gelegentlich aushilft, sich die Gewinn- und Verlustrechnung einmal genauer anschaut.
Eine erste Oberfläche Überprüfung ergab eine Inventurdifferenz von ca. 20.000 Euro. Daraufhin wendet sich der aufmerksame Sohn an den Steuerberater. Gemeinsam prüfen Sie die Unterlagen der letzten zwei Jahre und das laufende Geschäftsjahr. Die dabei festgestellte Schadenssummen betrugen für das erste Prüfungsjahr knapp über 10.000 Euro, im zweiten Jahr knapp 25.000 Euro und im laufenden Geschäftsjahr – nach nur acht Monaten – bereits über 40.000 Euro. Insgesamt konnte ein Gesamtschaden von über 100.000 Euro ermittelt werden. Doch wer war der Täter?
Die installierte Videoüberwachung war zwar echt, aber schon seit Jahren außer Betrieb. Sie diente nur der Abschreckung für Ladendiebe. Da unser Kunde seinerzeit aus einer Konkursmasse dutzende solcher Videokameras erworben hatte, wurde drei Geräte umgebaut, d.h. es wurde neueste Technologie in die alten Gehäuse eingebaut. So konnte das Personal überwacht werden, ohne Verdacht zu schöpfen.
Bei der Auswertung der Videoaufnahmen stellte sich heraus, dass die Verkäuferin Edith K. fast täglich entweder Geld oder Zigaretten zum Feierabend einsteckte. Parallele überprüften wird die Lebensverhältnisse und konnten feststellen, dass die Ausgaben größer als die Einnahmen waren. Nach einer Woche wurde die Verkäuferin nach Feierabend gestellt. Sie wurde mit dem Sachverhalt konfrontiert. Unser Kunde machte deutlich, dass er auf eine Strafverfolgung keinen Wert legte, jedoch erwartete er die Unterzeichnung eines Aufhebungsvertrages sowie ein schriftliches Schuldanerkenntnis seiner Ex-Mitarbeiterin. Ferner willigte die kriminelle Verkäuferin ein, ihr Fahrzeug einschließlich aller Fahrzeugpapiere an unseren Kunden zur Begleichung einer Teilschuld zu übereignen.