Kindesmissbrauch: 3‑jährige Tochter der Freundin sexuell missbraucht – 4 Jahre Haft für Tempelhofer Kinderschänder
Kinderschänder stalkt Mutter
Erst das Kind missbraucht – dann Kindesmutter gestalkt
Sexueller Missbrauch von Kindern kommt häufiger vor, als uns allen bewusst ist. Oft finden sich die Kinderschänder in der unmittelbaren Umgebung des Kindes und genießen das Vertrauen der Eltern. Kinderschänder kann jeder sein – der Onkel, der neue Lebenspartner, der Nachbar oder der Sportleiter/Trainer. Immer wird der pädophile Täter sein Machtverhältnis und/oder seine Vertrauensposition über sein kindliches Opfer zum sexuellen Missbrauch ausnutzen.
Sandra G. (Name geändert) war frisch geschieden, als sie über die Single-Börse “neu.de” den ungelernten Berliner Schlosser C. O. S. (heute 48) im Sommer 2013 kennen lernte. Sie verliebte sich auf Anhieb in den großen schlanken Mann mit dem markanten Kinn, den sie als freundlichen und sympathischen Menschen erlebte. Aufgrund seiner fürsorglichen Art und seines handwerklichen Geschicks empfand sie ihren neuen Freund als “Hauptgewinn” sowohl für sich als auch ihre drei Kinder. Sie ahnte nicht, dass sie auf einen Kinderschänder hereinfiel der sie nur ausgesucht hatte, um seine Pädophilie an eines Ihrer Kinder auszuleben.
Bereits nach wenigen Monaten hatte sich C. O. S. so gut in die Familie integriert, dass er sich in ihrer Abwesenheit um die Kinder kümmerte. Er nahm Erziehungsaufgaben wahr, beaufsichtigte die Kinder und erteilte Ge- und Verbote. Zu der 2010 geborenen jüngsten Tochter Adelheid (Name geändert) entwickelte sich ein besonders gutes Verhältnis. Er brachte sie zu Bett und las ihr häufig Gutenachtgeschichten vor.
Als C. O. S. im Juni 2017 in in Südeuropa war, um die Häuser der seiner Freundin auszubauen, erfuhr Sandra G. von einem Arbeitskollegen ihres Freundes, dass C. O. S. wegen Kindesmissbrauchs bereits 2008 rechtskräftig verurteilt war. Unverzüglich stellte die Kindesmutter ihre drei Kinder behutsam zur Rede, als ihre jüngste Tochter, die heute siebenjährige Adelheid weinend zusammenbrach und ihrer Mutter ihr Martyrium schilderte. Immer wieder befriedigte C. O. S. seinen Geschlechtstrieb an dem Mädchen, indem er onanierend vor ihr stand und ihr anschließend seinen Penis in den Mund steckte oder an ihre unbekleidete Vagina hielt.
Am 19. Juni erstattete Sandra G. Strafanzeige gegen ihren Freund C.O.S., der zu diesem Zeitpunkt noch auf der Baustelle auf einer südeuropäischen Insel weilte. Eine speziell psychologisch geschulte Abteilung der Berliner Polizei beim Landeskriminalamt führte die Ermittlungen. Als sich auch nach Auffassung der Ermittler-innen die Verdachtsmomente gegen C. O. S. erhärteten, konfrontiere Sandra G. per WhatsApp C. O. S. mit dem ungeheuerlichen Tatvorwurf.
[Das vollständige Urteil mit Begründung am Ende der Seite – auch zum Download]
“Als ob du einem Junkie Drogen anbietest”
C. O. S. rechtfertigte sich per WhatsApp Nachricht aus Spanien. Er schrieb:
Ich habe Adelheid weder unterdrückt, noch gezwungen, sie wollte nur ihre Neugierde stillen und ich ließ es zu anstatt ihr klar zu machen, dass das nicht ok ist. Ich war froh, dass Adelheit seit gut eineinhalb Jahren nicht mehr deswegen zu mir kam. Ich gebe ihr nicht die Schuld, die habe ich. Das ist als ob du einem Alkoholiker Schnaps anbietest oder einem Junkie Drogen. Sie kam halt öfter zu mir an, ich war zu schwach, um mich zu wehren. Das soll keine Entschuldigung sein, du sollst verstehen, wie Süchtige denken. Ich wollte das nie und wäre auch nie auf die Idee gekommen, sie anzufassen. Für sie war es ein aufregendes Abenteuer und ich war zu schwach…”
Sandra G. beendete nach diesem Geständnis sofort die Beziehung. Per WhatsApp Nachricht teilte sie ihm mit, dass er sofort alles im Haus in Spanien liegen und sich auch nie wieder bei ihr sehen lassen solle. Sie informierte ihn auch darüber, dass sie ihn bei der Polizei angezeigt hat.
Als C. O. S. begriff, dass es für ihn kein Entrinnen gab, begann er seine nunmehrige Ex-Freundin zu stalken. So verbreitete er Lügen über die Kindesmutter in den sozialen Netzwerken, die sie in die Nähe von Rechtsradikalen rücken sollte. Er unterschlug die Kfz-Papiere des Wohnwagens und des Fahrzeuges und teilte dem leiblichen Vater der Kinder per eMail sinngemäß mit, dass die Kindesmutter von dem sexuellen Missbrauch gewusst und billigend geduldet hätte.
Ab November steigerte der Kinderschänder seine Taten gegen die Kindesmutter. Immer wieder zerstach er die Autoreifen an den diversen Fahrzeugen der Familie und auch sein ehemaliger Arbeitskollege, der seine frühere Verurteilung gegenüber der Kindesmutter offenbart hatte, blieb nicht verschont. So soll C. O. S. in zumindest zwei Fällen die Radmuttern an einem Anhänger seines Arbeitskollegen gelöst haben, der nur mit Mühe auf der Autobahn einen Unfall vermeiden konnte.
Kinderschänder bombardiert Sandra G. mit Nachrichten
Nachdem die Berliner Staatsanwaltschaft Anklage gegen C. O. S. erhoben hatte, steigerte dieser sich immer weiter in seinem kriminellen Handeln. Er bombardierte seine Ex-Freundin mit WhatsApp Nachrichten und E‑Mails, forderte sie immer wieder auf, mit ihm zu reden. Doch die Kindesmutter reagierte nicht mehr.
Um die Aufmerksamkeit der Kindesmutter zu erlangen oder um diese davon abzubringen, das Strafverfahren weiter voranzutreiben, blieb auch in der Gerichtsverhandlung ungeklärt. Jedenfalls begann C. O. S. ab November 2017 die Autoreifen von Sandra G. des nachts zu zerstechen. Auch der ehemalige Arbeitskollege Micky A. (Name geändert) wurde nicht verschont. Insgesamt zerstach der Serienkinderschänder 15 Autoreifen und löste in zwei Fällen die Radmuttern.
Die Krönung des kaltblütigen, rachsüchtigen Hilfsarbeiters, der sich selbst auch gerne als Bauunternehmer bezeichnet, war, als er am 1. Weihnachtstag dem geschiedenen Mann von Sandra G. per E‑Mail sinngemäß mitteilte, dass die Kindesmutter von dem sexuellen Missbrauch nicht nur gewusst habe, sondern es sogar billigend in Kauf genommen hätte.
Sandra G. schaltet Privatdetektiv Dudzus ein
Am Nachmittag des 17. Dezember erschien Sandra G. auf Anraten ihres Rechtsanwaltes in unserem Berliner Detektivbüro. Bisher bestand nur der Verdacht, dass C. O. S. auch der Reifenstecher war, aber einen Beweis dafür gab es nicht. Es wurde festgelegt, dass die verschiedenen Fahrzeuge von Sandra G. während der Nachtzeit beobachtet und ein möglicher Täter zweifelsfrei identifiziert werden sollte, ohne ihn jedoch nach § 127 Abs. 1 StPO vorläufig festzunehmen. Insbesondere sollte festgehalten werden, ob der Täter identisch ist mit dem Kinderschänder C. O. S. Für den positiven Fall würde sich die Chance eröffnen, C. O. S. bereits vor einer möglichen Verurteilung wegen des sexuellen Kindesmissbrauchs der Adelheid, wegen des Verdachts der Verdunklungsgefahr, vorzeitig in Untersuchungshaft nehmen zu können. Wir wussten, dass C. O. S. kein eigenes Fahrzeug besaß, so dass wir davon ausgehen mussten, dass unsere Zielperson zu Fuß an den überwachten Fahrzeugen auftauchen würde.
Noch in der selben Nacht setzten wir gegen Mitternacht mit mehreren Detektiven am Wohnobjekt unserer Auftraggeberin die Observation an. Es sollte gar nicht lange dauern, bis wir einen ersten Erfolg hatten. Um 00:58 Uhr fiel uns ein alter roter VW Golf auf, der auffallend langsam die Wohnstraße abfuhr. Mehrmals kreiste der Wagen im Karree um die schmucke Villenanlage in Berlin-Dahlem. Dann parkte die Zielperson das Fahrzeug und begab sich fußläufig zu dem vor dem Grundstück unserer Auftraggeberin parkenden Fahrzeugen.
Geduckt näherte sich C. O. S. dem schwarzen Golf unserer Kundin. Am linken Hinterreifen bückte er sich und stach in den Autoreifen hinein. Das Entweichen der Luft war deutlich zu hören. Sofort wendete er sich zur gegenüberliegenden Straßenseite, um sich schnellen Schrittes zu entfernen. Die Detektive konnten die Sachbeschädigung gut einsehen und auch auf Video festhalten.
Bei der anschließenden Verfolgung wurde die Zielperson zwar aus den Augen verloren, aber eine spätere Überprüfung an der Wohnanschrift des C. O. S. ergab, dass das Fahrzeug, welches die Detektive im Besitz der Zielperson gesehen haben, abgeparkt an dessen Tempelhofer Anschrift mit noch warmen Motor stand.
Berliner Detektive ermitteln weitere Fälle von sexuellen Kindesmissbrauch
Neben den vereinbarten Observationsmaßnahmen, krempelten wir das Leben des pädophilen C. O. S. rückwärts auf. Zwischen seiner ersten Verurteilung wegen sexuellen Kindesmissbrauchs im Jahr 2008 bis zu Beginn des Missbrauchs an der kleinen Adelheit im Jahr 2013 lagen 5 Jahre. Dass C. O. S. so lange seinen Geschlechtstrieb nicht befriedigt haben sollte, erschien uns als Detektei, mit 36 Jahren Erfahrungen, unwahrscheinlich. So recherchierten wir alle ehemaligen Adressen des C. O. S. und ermittelten alle seine weiteren Freundinnen, die er in den Jahren 2008 bis 2013 gehabt hatte.
Und wir wurden fündig! Wir konnten mit seiner ehemaligen Freundin Petra R. (Name geändert) sprechen, die einen heute 12jährigen Sohn hat. Sie wusste zu berichten, dass C. O. S. auch ihren Sohn sexuell missbraucht hatte, sie aber – als gelernte Erzieherin – um die Folgen einer möglicherweise inquisitorischen Befragung ihres Sohnes wusste und daher von der Strafverfolgung absah, um ein Trauma bei ihrem Sohn zu verhindern. Sie wusste ebenfalls zu berichten, wie C. O. S. nach der dann erfolgten Trennung sie mit Nachrichten, Liebesbezeugungen und Drohungen einschüchterte.
Der damals vierjährige Lucas R. wurde von C. O. S. gezwungen, dessen Penis zu streicheln bzw. ihn Oral zu befriedigen. Petra R. stelle ihren damaligen Freund zur Rede und er rechtfertigte sich damit, dass auch er von seinem Vater sexuell missbraucht worden sei, dieses aber nicht als unangenehm in Erinnerung behalten hätte. Es sei doch nur die kindliche Neugier des kleinen Lucas gewesen …
Im Zeitraum vom 18. Dezember 2017 bis 15. Januar 2018 konnten wir den pädophilen Triebtäter C. O. S. bei sieben Tathandlungen der Sachbeschädigung bzw. des Vandalismus beobachten, als er diese stalkte. Insgesamt konnte aber durch unsere Detektei in Berlin festgestellt werden, dass der Stalker fast jede Nacht das Wohnobjekt unserer Auftraggeberin aufsuchte. Parallel dazu fuhr die Zielperson auch immer wieder die Wohn- und Arbeitsadresse des ehemaligen Arbeitskollegen Micky A. im Berliner Bezirk Wedding an, um nach dessen Firmenfahrzeugen und Anhängern Ausschau zu halten.
Finale
Am 08. Januar war es mal wieder soweit. C. O. S. suchte die Anschrift unserer Auftraggeberin in Berlin-Dahlem auf, diesmal aber nicht um Fahrzeugreifen zu zerstechen, sondern um für die Müllabfuhr bereitstehenden Müllsäcke über den Zaun der Sandra G. zu werfen. Abermals folgten die Detektive ihrem Auftrag und beobachteten nur das Geschehen ohne einzugreifen.
Sodann suchte C. O. S. die Anschrift seines ehemaligen Kollegen Micky A. auf, um nach dessen Fahrzeugen zu sehen. Unbemerkt konnte er auf seiner Fahrt von Dahlem in den Bezirk Wedding verfolgt werden. Telefonisch wurde Micky A. über die bevorstehende Ankunft der Zielperson informiert, der sich sogleich in Bewegung setzte und die Detektive unseres Berliner Büros vor Ort traf. Verdeckt und in den Seitenstraßen stehend, konnten die Detektive C. O. S. mehrmals dabei beobachten, wie er suchend die Umgebung abfuhr. Als er sich sicher fühlte, dass die Luft rein war, parkte er sein Fahrtzeug an der Ecke Afrikanische- und Kameruner Straße. Zu Fuß begab er sich sodann zu dem Anhänger des Micky A., um dann dort die beiden Zwillingsreifen zu zerstechen.
Das plötzliche Entweichen der Luft in der nachts völlig stillen Straße war nicht zu überhören.
Über eine Seitenstraße näherte sich Chefermittler Stefan Dudzus schnellen Schrittes dem abgeparkten Fahrzeug der Zielperson um ihn dort bei seiner Ankunft zur Rede zu stellen.
Als der Detektiv Dudzus C. O. S. ansprach. war dieser so erschrocken, dass er an seine Messertasche griff, die er über dem Gesäß trug, um sich zu verteidigen. Als C. O. S. jedoch bemerkte, dass der Detektiv nicht alleine war, rannte er in Panik so schnell in Richtung Seestraße davon, dass er einen uneinholbaren Vorsprung hatte.
Eine Festnahme war aber auch nicht mehr wichtig und sich selbst in Gefahr zu bringen – bei einem bewaffneten Gegner – wäre Dummheit gewesen. Alles was zu einer Verurteilung führen sollte, war festgestellt worden.
Micky A. erstattete noch in der selben Nacht Anzeige bei der Polizei. Ich setzte mich hin und verfasste einen insgesamt 48-seitigen schriftlichen Bericht mit Foto- und Videodokumentation, den wir unserer Auftraggeberin Sandra G. zukommen ließen. Unsere Kundin und Ihr Rechtsanwalt entschieden dann, ebenfalls Strafanzeigen wegen Sachbeschädigung, Stalking, Nötigung und Körperverletzung zu erstatten. Auch eine zivilrechtliche Schadenersatzklage ist in Vorbereitung.
Untersuchungshaft
Unsere regelmäßigen Berichte an den Rechtsanwalt unserer Auftraggeberin gepaart mit den belastenden WhatsApp Nachrichten des C. O. S. führten zu einem Haftbefehl. Am Vormittag des 15. Januar wurde C. O. S. von der Polizei in der Wohnung seiner Mutter in Berlin-Tempelhof verhaftet und in die Untersuchungshaftanstalt Berlin-Moabit überführt.
Unsere Arbeit als Detektei war damit erfolgreich beendet und das angestrebte Ziel der vorzeitigen Inhaftierung ebenfalls verwirklicht. Hier gilt der besondere Dank auch dem Rechtsanwalt unserer Kundin Thomas Nick, der sich konsequent und erfolgreich bei der 7. Strafkammer des Landgerichts für den Haftbefehl stark gemacht hatte.
Wenn Du selbst Opfer sexuellen Missbrauchs geworden bist
Du musst nicht darüber nachdenken, ob Du vielleicht Schuld an dem bist, was Dir passiert. Pädophilie ist eine Krankheit – eine psychische Störung. Du bist ein Kind oder Heranwachsend. Erwachsene haben für Dich da zu sein, du musst Ihnen vertrauen dürfen. Wenn Du niemanden hast mit dem Du Reden kannst, findest Du nachfolgend richtig gute Leute, denen Du vertrauen kannst.
Comment (1)
Am 12. März 2019 wurde das weitere Strafverfahren gegen C.O.S., welches von der Berliner DD – Detektei Dudzus ermitteltet wurde, eingestellt.
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