Mittwoch, 04. Januar 2023
In einem ausführlichen Interview mit der Süddeutschen Zeitung teilt Stefan Dudzus, ein erfahrener Privatdetektiv aus Berlin, Einblicke in seine über 40-jährige Karriere, die von der Aufklärung des Ehebruch bis zur Suche nach entführten Kindern reicht. Besonders prägend war für ihn der Fall von entführten Geschwistern im Jahr 1986, bei dem er in die dunklen Ecken der Berliner Schicki-Micki-Szene eintauchte. Der Auftraggeber, ein berüchtigter Anwalt und Bauunternehmer, war in kriminelle Machenschaften verwickelt, was Dudzus erst im Nachhinein erfuhr. Durch geschickte Ermittlungen und teils skrupellose Methoden gelang es Dudzus, die entführten Kinder aufzuspüren, was jedoch zu gemischten Gefühlen führte, da die Kinder letztlich bei den Großeltern nun aufwuchsen würden und der Vater, ein ernsthafter und verantwortungsvoller Mann und Zahnarzt, bestraft wurde.
Stefan Dudzus reflektiert über die moralischen Grenzen seines Berufs, die er im Laufe der Jahre gezogen hat, wie die Weigerung, volljährige “entlaufene” Töchter ihren Eltern gegen deren Willen zurückzubringen oder Stalkern zu assistieren. Er betont die Wichtigkeit, im Interesse der Kinder zu handeln und nicht blindlings Aufträge anzunehmen.
Neben ernsten Themen gibt es auch Anekdoten mit einem Hauch von Humor, wie die Geschichte eines Ehemanns, der heimlich SM-Neigungen auf Geschäftsreisen auslebte, was letztlich zu einer ungewöhnlichen, aber erfolgreichen Rettung seiner Ehe führte.
Heute konzentriert sich Dudzus weiterhin auf die Aufklärung von Kindesentführungen und nutzt seine Plattform, um für bedürftige Mandanten Spenden zu sammeln. Trotz der emotionalen und physischen Belastung, die sein Beruf mit sich bringt, zeigt er keine Anzeichen, in den Ruhestand gehen zu wollen. Seine Leidenschaft für Gerechtigkeit und die Liebe zu seiner Arbeit treiben ihn an, weiterhin für diejenigen zu kämpfen, die seine Hilfe am dringendsten benötigen.